Ein gedeckter Tisch im klassizistischen Musikzimmer, ein Blick in die Schränke aus dem Historsmus und ein Matratzen-Check bei den Biedermeier-Betten: Lassen Sie sich mitnehmen auf eine Zeitreise durch die Jahrhunderte,
Die Kuratorin der Ausstellung in Felixé Mina‘s Haus, Dr. Sylvia Mader, stand bei Beginn der Restaurierung vor einer großen Aufgabe: Das Haus war in der realen Wohnsituation der alten Dame Mina hinterlassen worden - gefüllt mit Möbeln, Bildern, Instrumenten und Dekorationen aus drei Jahrhunderten. Jedes Teil wurde von ihr im Rahmen der Wiederbelebung aufwändig dokumentiert, wissenschaftlich recherchiert und seiner Stilepoche und Herkunft zugeordnet. Beim Betreten der Räume mag es einem heute dennoch so vorkommen, als hätte Mina gerade eben erst das Haus verlassen…
Dr. Mader hatte die Vision, die Zeitspanne von über 300 Jahren Familiengeschichte bei einem Rundgang durchs Haus sichtbar zu machen. So bekam jeder Raum ein kennzeichnendes Gesicht: Auf der Stubenvertäfelung im Erdgeschoß waren vier Farbschichten aufgetragen. Sie spiegelt jetzt in dunklem Braun den Klassizismus im ländlichen Raum wider. Die Oberstube hingegen ist noch im Zustand der Erbauungszeit um 1700 getäfelt. Im Musikzimmer lassen sich die Übergänge vom Rokoko (Bemalung der Orgel) zum Klassizismus (Louis-seize-Sessel, Clavichord) ablesen. Bei der Schlafzimmereinrichtung können Beispiele aus Biedermeier, Historismus und Jugendstil bewundert werden.